Die Wahrheit wird euch frei machen (Joh 8,31.32)
DIE WAHRHEIT WIRD EUCH FREIMACHEN
Johannes 8, 31 – 8, 59
Leitvers 8, 31.32
„Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“
In der vorangegangenen Lektion haben wir gelernt, dass Jesus das Licht der Welt ist und dass es in ihm keine Verdammnis, sondern das wahre Licht des Lebens gibt. Preiset Jesus, der, obwohl er als der Sohn Gottes ohne Sünde Recht und Vollmacht hatte, uns, die Sünder, zu verdammen, uns doch nicht verdammte, sondern an unserer Stelle verdammt wurde, um uns aus unserer ewigen Verdammnis zu retten. Lobet Jesus, der uns zu seiner Nachfolge einlädt, dass wir nicht in der Finsternis wandeln und das Licht des Lebens haben können.
Im heutigen Text bezeugt Jesus uns, dass er der verheißene Christus ist, der den Menschen, die an ihn glauben, wahre Freiheit und ewiges Leben gibt. Er lehrt uns die goldene Geheimniskette, wie wir die wahre Freiheit empfangen und ein glückseliges, herrliches Leben gemäß dem Schöpfungsziel Gottes führen können. Gott möge jeden von Euch segnen, nicht von Satan betrogen dessen Lügen zu folgen, sondern an dem Wort Gottes zu bleiben.
I. Jesus, der uns wahre Freiheit gibt (31-47)
1. Der Weg zur wahren Freiheit (31)
Sehen wir uns die Verse 31 und 32 an: „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Jesus lehrt uns in diesen beiden Versen, wie wir wahrhaft frei sein können, frei von dem, was unser Leben so sehr belastet und es so nutzlos und unglücklich macht. Vers 31a: „Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort“, lehrt uns den ersten Schritt zur wahren Freiheit. Was ist der erste Schritt zur wahren Freiheit? Der erste Schritt zur wahren Freiheit ist, dass wir durch das ernsthafte Bibelstudium Gottes Wort kennen lernen und unser Leben allein auf das Wort Gottes bauen. Der erste Schritt zur wahren Freiheit ist, dass wir nicht gemäß den Lügen des Satans denken und ihnen folgen, sondern unser Leben auf das Wort Gottes bauen, weil allein das Wort Gottes die Wahrheit ist, die in Ewigkeit bleibt. 1.Petrus 1,24.25 sagt: „Denn »alles Fleisch ist wie Gras und alle seine Herrlichkeit wie des Grases Blume. Das Gras ist verdorrt und die Blume abgefallen; aber des Herrn Wort bleibt in Ewigkeit«.“
Einmal speiste Jesus mit fünf Broten und zwei Fischen fünftausend Menschen, so dass sie satt wurden. Dann folgte die Menge der Menschen Jesus sogar bis an den Ort, wohin er sich mit seinen Jüngern gerade zurückgezogen hatte. Aber Jesus sah sie nicht als eine unverschämte Menge, sondern betrachtete sie mit großem Mitleid und Hirtenherzen, weil sie wie Schafe waren, die keinen Hirten hatten. Darum lehrte er sie Gottes Wort bis zum Sonnenuntergang und half ihnen, für die unvergängliche Speise zu arbeiten und das lebendige Brot vom Himmel zu essen, das ihnen wahres und ewiges Leben anbietet. Als er ihnen das lebendige Brot vom Himmel lehrte, wurden sie sehr enttäuscht und gingen mit verstockten Herzen davon, anstatt die Gelegenheit für wahres und ewiges Leben zu ergreifen. Sie gingen nach und nach weg, bis nur noch die zwölf Jünger Jesu übrigblieben (6,50-52). Unter diesen Umständen waren seine Jünger auch unsicher. Jesus fragte sie: „Wollt ihr auch weggehen?“ Simon Petrus aber antwortete ihm: „Herr, wohin sollen wir gehen? Du hast Worte des ewigen Lebens; und wir haben geglaubt und erkannt: Du bist der Heilige Gottes.“ (6,67.68) Petrus folgte nicht der Menge, dem Konsens der Menschen, sondern blieb an den Worten des ewigen Lebens Jesu.
An dem Wort Jesu zu bleiben, bedeutet, dass wir Gottes Wort höher achten als alles andere und ihm mit höchster Priorität folgen und gehorchen, mehr als unserem eigenen Gefühl, eigener Vernunft und unserer eigenen Lebensvorstellung und -planung, bis es die feste Grundlage und Wurzel unseres Lebens wird. Kolosser 2,6.7 sagt: „Wie ihr nun den Herrn Christus Jesus angenommen habt, so lebt auch in ihm und seid in ihm verwurzelt und gegründet und fest im Glauben, wie ihr gelehrt worden seid, und seid reichlich dankbar.“ An dem Wort Jesu zu bleiben, bedeutet, dass wir über das Wort Gottes Tag und Nacht nachsinnen, bis es zu seiner Zeit die Früchte des Lebens hervorbringt, wie ein Baum, der an den Wasserbächen gepflanzt ist. Psalm 1,2.3 sagt, welch ein seliges Leben derjenige führt, der an dem Wort Gottes bleibt: „… sondern hat Lust am Gesetz des Herrn und sinnt über seinem Gesetz Tag und Nacht! Der ist wie ein Baum, gepflanzt an den Wasserbächen, der seine Frucht bringt zu seiner Zeit, und seine Blätter verwelken nicht. Und was er macht, das gerät wohl.“
Gott gab Abraham seine Verheißung in Genesis 12,1.2, als er 75 Jahre alt und kinderlos war: „Geh aus deinem Vaterland und von deiner Verwandtschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will. Und ich will dich zum großen Volk machen und will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.“ Es war für Abraham eine unvorstellbare, unglaubliche und in vieler Hinsicht riskante Verheißung, dass Gott ihn zum großen Volk und zu einem Segen machen wollte, genauso wie er zu Ht. Samuel Shin sagen würde, ihn zum Segen zu machen: „Du sollst ein Segen sein.“ Aber Abraham hielt an dem Wort der Verheißung Gottes fest, auch wenn er oft wegen seiner Schwachheit die Lüge des Satans hörte und auf sich selbst und seine Frau schaute. Hebräer 11,17 sagt: „Durch den Glauben opferte Abraham den Isaak, als er versucht wurde, und gab den einzigen Sohn dahin, als er schon die Verheißung empfangen hatte.“ Römer 4,20.21 sagt: „Denn er zweifelte nicht an der Verheißung Gottes durch Unglauben, sondern wurde stark im Glauben und gab Gott die Ehre und wusste aufs allergewisseste: Was Gott verheißt, das kann er auch tun.“
Kurz vor seinem Tod gab Jesus seinen Jüngern die Verheißung: „Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“ (Joh 14,26) Und kurz vor seiner Himmelfahrt gab der auferstandene Christus seinen Jüngern die Verheißung: „Aber ihr werdet die Kraft des heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“ (Apg 1,8) Für die Jünger Jesu, die sich aus Sorge und Furcht mit ihrer ausweglosen Situation und Zukunft ohne Perspektive beschäftigten, waren es unvorstellbare und unglaubliche Verheißungsworte Jesu: Wie könnten sie sich von dem Geist leiten lassen und ein geistliches Leben gemäß seiner Lehre führen? Wie könnten sie Jesu Zeugen bis ans Ende der Erde sein, geschweige denn in Jerusalem Zeugen sein? Satans Stimme der Lüge wurde lauter und listiger in ihrem Herzen. Aber die Jünger Jesu hielten an dem Wort der Verheißung fest und folgten der Führung Gottes im Gehorsam des Vertrauens. Sie waren die seligen Menschen, die eine Entscheidung des Lebens getroffen haben, ihr Leben nicht auf Satans Lügen in ihrer Situation, sondern auf Gott zu bauen, der Himmel und Erde geschaffen hat. Als sie an dem Wort Jesu blieben und im Obergemach, wo sie sich aufhielten, zusammen beteten, wurden sie von dem heiligen Geist erfüllt. Als sie an dem Wort der Verheißung Jesu blieben, wurden sie alle mutige Zeugen Jesu, die die frohe Botschaft von Jesu Tod und Auferstehung allen Völkern verkündigten, koste es, was es wolle. Die größte Lüge des Satans in dieser Generation ist, dass man ein freier glücklicher Mensch wird, wenn man tun und lassen kann, was man will. In dieser Lüge des Satans sündigen viele junge Menschen gegen sich selbst, ihre Geliebten und schließlich gegen Gott mit schlimmen Folgen. Gott möge jedem von Euch helfen, nicht den Lügen des Satans zu folgen und je nach dem Umständen sündig zu handeln, sondern an dem Wort Gottes zu bleiben und gemäß dem Schöpfungsziel zu leben.
2. Ihr werdet die Wahrheit erkennen (32)
Sehen wir uns Vers 32 noch einmal an: „Und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Sogar Pontius Pilatus, der römische Stadthalter, fragte einst Jesus, als er ihn verhörte: „Was ist Wahrheit?“ (18,38) In der Genschichte der Menschheit erhoben und erheben unzählige Menschen den Anspruch, die Wahrheit zu wissen. Aber es gibt auch viele Menschen, die die Wahrheit völlig ignorieren und ihr Leben je nach der Strömung der Zeit oder der Umständen orientierungslos führen. Sie halten die Wahrheit Gottes für nicht so absolut und nicht so notwendig, weil sie in ihrem tiefsten Herzen den Lügen des Satans folgen wollen und ihr Leben darauf bauen. So versäumen sie immer wieder die Wahrheit zu erkennen. Aber wenn wir an dem Wort Gottes bleiben, erfahren wir die Wahrheit, die die wahre Freiheit gibt, die Freiheit von der Macht der Sünde und des Todes.
Was ist die Wahrheit? Johannes 14,6 sagt, dass Jesus die Wahrheit ist: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“ Warum ist Jesus die Wahrheit? Weil allein er weiß, woher er gekommen ist und wohin er zurückgeht. Anders gesagt kann nur Jesus uns sagen, woher wir gekommen sind und wohin wir gehen. Der häufigste Satz im Johannesevangelium lautet: „Ich bin von Gott gekommen und werde zu Gott zurückgehen.“ Das ist der Grund, warum viele durch das Bibelstudium des Johannesevangeliums den Weg zu Gott finden und beginnen ein neues seliges Leben zu führen. Einmal ermutigte Jesus seine Jünger, die wegen der Ankündigung seines Weggangs erschrocken und orientierungslos wurden: „Euer Herz erschrecke nicht! Glaubt an Gott und glaubt an mich! In Hause meines Vaters sind viele Wohnungen. Wenn’s nicht so wäre, hätte ich dann zu euch gesagt: Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten?“ (Joh 14,1.2) Es gibt einige Jugendliche, die sich oder ihren Eltern immer wieder nutzlose Fragen stellen und faulenzen oder nur nach kurzfristigem Spaß trachten und dadurch sich selbst nutzlos machen, anstatt zu den Hoffnungsträgern für diese Generation heranzuwachsen: „Warum soll ich fleißig lernen? Warum soll ich mühsam immer zur Schule gehen und für die Schule lernen? Warum soll ich die Schule mit guten Noten abschließen? Warum soll ich dies und jenes mit Schweiß und Blut tun, wenn mein Leben sowieso in einer Grabstätte endet? Was lohnt es sich, mich für das Werk Gottes einzusetzen, wenn die Welt sowieso sündig und unveränderlich zu sein scheint?
Aber Jesu Lehre: „Ich bin von Gott gekommen und gehe zurück zu Gott.“, löst all diese ungelösten Probleme und erfüllt unser Leben mit der Wahrheit Gottes, die die wahre Freiheit gibt. Wir, die Menschen, sind nicht zufällig, wie die Atheisten behaupten, von dem Leib unserer Eltern gekommen, um zum Friedhof zu gehen und dort von den Würmern gefressen zu werden. Wir sind von Gott gekommen und gehen wieder zu ihm zurück. Unser Leben ist eine Pilgerreise zur ewigen Stadt, zum Himmelreich, wo wir ewiges Leben und das herrliche Reich Gottes als unser Erbe empfangen werden, weil wir von Gott gekommen sind. Das ist der Grund, warum die Kinder Gottes ihr Leben für die Wahrheit hingeben, anstatt es zu bewahren und selbstsüchtig für sich zu gebrauchen. Jesus warnte seine Jünger, die mit falscher Haltung die Pilgereise machen. Markus 8,35-37: „Denn wer sein Leben erhalten will, der wird’s verlieren; und wer sein Leben verliert um meinetwillen und um des Evangeliums willen, der wird’s erhalten. Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme an seiner Seele Schaden? Denn was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“ Alle Dinge der Welt sind vergänglich, befleckt und verwelklich. Nur Jesus ist die Wahrheit, weil er uns den Weg des ewigen Lebens lehrt, woher wir gekommen sind und wohin wir zurückkehren. Diese Wahrheit Gottes können wir erkennen, wenn wir am Wort Jesu bleiben und Jesus von ganzem Herzen nachfolgen, koste es, was es wolle. Diese Wahrheit Gottes kann nicht durch äußere Tätigkeit oder Leistung, sondern nur durch den praktischen Gehorsam des Glaubens dem Wort Jesu gegenüber erfahren und erkennen werden, nämlich dadurch, dass wir in der wahren Jüngerschaft Jesu gehen. Gott möge Euch helfen, mit einer klaren Entscheidung des Lebens Jesus nachzufolgen und die Wahrheit zu erkennen.
3. Die Wahrheit wird euch frei machen (32-47)
Sehen wir uns die Verse 31 und 32 noch einmal an: „Da sprach nun Jesus zu den Juden, die an ihn glaubten: Wenn ihr bleiben werdet an meinem Wort, so seid ihr wahrhaftig meine Jünger und werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Viele Menschen kennen den Begriff der wahren Freiheit nicht und trachten nach der vermeintlichen Freiheit und missbrauchen ihr Lebenspotenzial. Unter den Christen gibt es diejenigen, die die Bedeutung von wahrer Freiheit nicht kennen und danach trachten, ihre äußeren Bedingungen zu verbessern oder ein besseres Leben auf dieser Welt zu führen. Die wahre Freiheit ist keine Verbesserung der Bedingungen, sondern eine geistliche Freiheit, nämlich die Freiheit von der Macht der Sünde und des Todes. Wer diese Freiheit hat, der kann wahrhaft ein Geschichtemacher sein, der sich für das Weltheilswerk Gottes hingibt und den Menschen in dieser Generation dient.
Wenn wir die Bibel sorgfältig lesen, erkennen wir, dass die Freiheit das größte Geschenk Gottes für jeden Menschen ist. Aber dieses größte Geschenk Gottes wurde den Menschen genommen, als sie vom Satan betrogen, das absolute Gebot Gottes brachen. Als die Menschen gemäß der Lüge des Satans die vermeintliche Freiheit genießen wollte, indem sie tun und lassen, was sie wollten, brachen sie nicht nur ihre Liebesbeziehung zu Gott ab, sondern verloren sie auch die Wahrheit Gottes und ihre Würde als Menschen. Sie wurden Sklaven ihres sündigen Verlangens und ihr Glück wurde von ihrem Gefühl und ihren äußeren Bedingungen abhängig. Als sie Gottes Gebot brachen und den Lügen folgten, wurden sie Lügner, und ihr Leben wurde voller Mühsal und Beladenheit. Diese äußere Tragödie ging auf ihre Nachkommen über. Als Gott das Opfer seines jüngeren Bruders Abel gnädig ansah, aber sein Opfer nicht gnädig ansah, wurde Kain sehr zornig und brachte seinen jüngeren Bruder aus seinem Neid um. Obwohl Gott ihn vor seiner Sünde gewarnt hatte, tötete er trotzdem seinen Bruder Abel. Wer kann solch eine Gräueltat begreifen. Kain wurde aber nicht dadurch frei von seinem Ärger, sondern er musste schlimmere Schuld und Strafe tragen und in Todesangst leben. Dieses Beispiel in der Bibel zeigt die Folge der vermeintlichen Freiheit. Lasst uns nicht den Fußstapfen Kains folgen.
Auf der anderen Seite erfahren diejenigen, die auf ihre vermeintliche Freiheit verzichten und an dem Wort Gottes bleiben, wirklich die wahre Freiheit. Ihre neu gewonnene Freiheit macht ihr neues Leben sehr glücklich und fruchtbar und einflussreich. Sie leben nicht mehr abhängig von ihren äußeren Bedingungen oder Gefühlen. Ein junger Mann litt wegen seinem Egoismus, der seine Beziehung zu den Menschen in seiner Umwelt sehr belastete. Aber er bekam Freiheit von der Macht dieser Sünde, als er auf seine vermeintliche Freiheit verzichtete und an dem Wort Jesu aus Johannes 5,6 blieb. Er wurde zu einem einflussreichen Leiter und dient zur Zeit dem Weltmissionswerk fruchtvoll. Eine junge Frau war gelähmt wegen der Macht des Todes, weil einige Menschen in ihrer Familie und Verwandten durch Selbstmord und Unfälle verstarben. Als sie sich von dieser Sündenmacht überwältigen ließ, wurde ihr Leben hoffnungslos und sinnlos. Aber als sie über ihre Begierde Buße tat und ihr neues Leben auf Johannes 11,25.26 aufbaute, wurde sie von der Macht des Todes frei: Nun lässt sie ihr Leben von Gott als Glaubensmutter gebrauchen. Ich kenne eine junge Frau, die wegen ihrer Begierde sehr durstig war, so dass sie durch die Männer ihren Durst zu stillen versuchte. Sie wurde sehr schwach und depressiv. Aber als sie an dem Wort Jesu aus Johannes 4,14 blieb, wurde sie frei von der Sündenmacht, so dass sie ihr Studium abschließen und eine gesegnete Hausgemeinde bilden konnte und nun ihr Leben für das Heilswerk hingebungsvoll einsetzt. So haben viele die wahre Freiheit empfangen und jeder führt ein herrliches Leben für Gott.
Dr. Albert Schweitzer übte sein Leben lang die Liebe Gottes an den elenden Afrikanern aus. Während seiner letzten Tage rief er aus: „Mein Leib ist zwar auf diese heiße und feuchte Insel beschränkt, aber ich bin wirklich frei.“ Er brachte dadurch zum Ausdruck, dass er in Jesus Christus wirklich frei war und mit wahrer Freiheit lebte, obwohl er ein sehr eingeschränktes Leben führte. Lasst uns am Wort Gottes bleiben und die wahre Freiheit genießen.
4. „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“ (34-36)
Was war die Reaktion der Pharisäer auf die Lehre Jesu? Als Jesus indirekt erklärte, dass sie nicht frei seien, war ihr Stolz verletzt und sie behaupteten, dass sie niemals unfrei gewesen waren: „Wir sind Abrahams Kinder und sind niemals jemandes Knecht gewesen. Wie sprichst du dann: Ihr sollt frei werden?“ (33) Obwohl sie sich von ihrem selbstsüchtigen Ego, ihrem Neid, ihren trügerischen Machtgelüsten knechten ließen, antworteten sie auf diese Weise. In Wahrheit waren sie auch Sklaven in Ägypten, in Babylonien, unter Alexander dem Großen und schließlich unter der Herrschaft der Römer gewesen.
Wie ermahnte Jesus sie noch einmal eindringlich? Sehen wir uns Vers 34 an: „Jesus antwortete ihnen und sprach: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, der ist der Sünde Knecht.“ Jesus wollte ihnen helfen, von ihrem falschen Stolz wegzukommen und sich selbst als Sünder vor Gott zu erkennen. Jesus zeigte ihnen den klaren Indikator in ihrem Leben, ob sie wahrhaft frei waren oder nicht. Als Jesus über die Freiheit von der Macht der Sünde sprach, sagte er ihnen, dass sie, obwohl sie Abrahams Nachkommen waren, nicht von der Macht der Sünde frei waren, sondern sich unter der Knechtschaft der Sünde befanden, weil sie von Geburt an Sünder waren. Sie wussten nicht, dass Sünde nicht bloß eine Tat aus Versehen ist, sondern eine Macht, die die Menschen gefangen hält und sie zu ihren Sklaven macht. So wie die Begierde niemals durch die Befriedigung der Begierde gestillt wird, sondern sie dadurch vielmehr wächst, so zieht auch eine Sünde immer neue Sünden nach sich, so dass wir Menschen zu ihrem Gefangenen werden. Ein Sprichwort sagt: „Einmal ist keinmal!“ Aber es ist die größte Lüge des Satans, mit der er die Menschen zu seinen Sklaven macht. Wir sollten uns wirklich Mühe geben, die erste sündige Tat zu vermeiden, wenn es überhaupt möglich ist.
Sehen wir uns Vers 35 an: „Der Knecht bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig.“ Hier ermahnte Jesus sie, dass sie, wenn sie nicht am Wort Gottes bleiben würden, keinen ewigen Platz im Haus Gottes haben würden. Sie würden weder das ewige Leben noch das Reich Gottes als ihr Erbe empfangen. Ihr Schicksal würde wie das eines Knechtes sein, der mühselig arbeitet und irgendwann wieder verkauft wird. Ihr Schicksal würde wie das eines Knechtes sein, der keinen Anteil am Erbe des Hauses hat und irgendwann fortgeschickt wird. Aber der Sohn hat eine unauflösliche, feste Bindung an den Vater und wird wegen dieser Beziehung der Erbe des Hauses und der zukünftige Besitzer sein. Darum lehrte Jesus sie auf ernste Weise, wie sie Kinder Gottes werden könnten: „Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.“ (36) Sie sollten über ihre Sünde des Stolzes Buße tun und Jesus als das lebendige Brot vom Himmel annehmen. Aber sie nahmen Jesu Wort nicht an; vielmehr wollten sie Jesus töten. Jesus ermahnte sie weiter mit dem zerbrochenen Hirtenherzen: „Ich weiß wohl, dass ihr Abrahams Kinder seid; aber ihr sucht mich zu töten, denn mein Wort findet bei euch keinen Raum.“ (37)
Sie waren von ihrer Abstammung her Abrahams Kinder, aber geistlich gesehen waren sie nicht Abrahams Kinder, weil sie keinen Raum für das Wort Gottes hatten und Abrahams Werke taten. Abraham lebte durch den Glauben und war ein Freund Gottes. Aber sie waren voller Unglauben und lebten als Feinde Gottes. Sie fragten nicht nach Gott, sondern lebten gemäß ihrem eigenen Gefühl für ihren eigenen Vorteil. Sie waren Teufelskinder, weil sie Jesus nicht liebten, der ihnen lebendiges Brot vom Himmel gibt, sondern ihn umbringen wollten. Sehen wir uns Vers 44 an: „Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Gelüste wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit; denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ Sie waren Kinder des Teufels, weil sie Jesu Sprache nicht verstanden und nach den Gelüsten ihres Vaters handelten, der von Anfang an ein Lügner und Mörder ist. Sie waren die Kinder des Teufels, weil sie die Wahrheit Gottes mit ihrer Ungerechtigkeit niederhielten, indem sie den Lügen des Satans folgten, um ihr falsches Lebensziel zu verwirklichen. Wenn sie von Gott wären, würden sie auf Gottes Wort hören (47).
II. Jesu Zeugnis über sich selbst (48-59)
Sehen wir uns Vers 48 an: „Da antworteten die Juden und sprachen zu ihm: Sagen wir nicht mit Recht, dass du ein Samariter bist und einen bösen Geist hast.“ Jesus lehrte die jüdischen Oberen mit brennendem Hirtenherzen die Wahrheit, die ihnen wahre Freiheit und ewiges Leben gibt, aber sie nahmen seine große Liebe nicht an. Anstatt Buße über ihren Stolz und ihr falsches Lebensziel zu tun, ließen sie ihrem Unwillen freien Lauf, indem sie den Sohn Gottes mit gottlosen Worten beleidigten: „Bist du mehr als unser Vater Abraham? … Was machst du aus dir selbst?“ (53) Trotz ihrer Beleidigung richtete er in ihren Herzen Abrahams Glauben auf. Sehen wir uns Vers 56 an: „Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich.“ Als Abraham an Gottes Verheißungswort festhielt, konnte er das Reich Gottes sehen. Abraham hatte Augen des Glaubens. Als er an die Erfüllung der Verheißung Gottes glaubte, konnte er bereits durch den Glauben den Tag Jesu voraussehen. Jesus lehrte sein Volk, dass alle Hoffnung und Freude Abrahams in dem verheißenen Sohn Gottes begründet war. Aus dem zerbrochenen Herzen wollte Jesus ihnen helfen, wahrhaftig Abrahams Kinder zu sein und mit der Hoffnung und Freude Abrahams zu leben.
Wie reagierten sie darauf? Sehen wir uns Vers 57 an: „Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen?“ Sie hatten überhaupt kein geistliches Verständnis. Sehen wir uns Vers 58 an: „Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, bin ich.“ Um seinem Volk zu helfen, sagte Jesus ihnen hier offen, dass er der Sohn Gottes ist. Als Jesus sich selbst als der ewige Gott offenbarte, wollten sie ihn steinigen. Das Zeugnis von Jesus, dass er der Christus ist, lehnten sie sehr rebellisch ab. Die Menschen in den Sünden sind so hartnäckig in ihrer Ablehnung und ihrem Unglauben, dass sie sogar das Werk Gottes zerstören bis zum heutigen Tag. Schließlich wurden sie zum Spielball des Satans.
Im heutigen Text haben wir gelernt, dass wir wahrhaftig Jünger sind und in wahrer Freiheit leben, wenn wenigstens an einem Wort Jesu bleiben. An dem Wort Jesu zu bleiben, bedeutet, dass wir Jesu Wort höher achten als alles andere und ihm mit höchster Priorität folgen und gehorchen, mehr als unserem eigenen Gefühl, unserer Vernunft und unserer eigenen Lebensplan, bis es zur festen Grundlage und Wurzel unseres Lebens wird. Gott möge Euch helfen, nicht von der Lüge des Teufels betrogen nach vermeintlicher Freiheit zu trachten, sondern an dem Wort Jesu zu bleiben und wahre Freiheit zu empfangen.